23. Februar 2022 Thema: Nationalmannschaft, Nowi's Blog Von Marco Nowak
Olympia ist für das Team und für mich persönlich nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Unsere Nationalmannschaft konnte nicht das beste Eishockey zeigen, ich konnte aufgrund einer Verletzung nicht in jedem Spiel helfen. Trotzdem waren die Winterspiele in Peking ein ganz besonderes Erlebnis. Die positiven und negativen Erfahrungen möchte ich im Rückblick mit Euch teilen.
Man kann im Leben leider nie vorhersagen, wie etwas laufen wird. Man kann nur sein Bestes geben, um den Weg, den man sich vornimmt, zu meistern. Das Beste konnten bei den Olympischen Winterspielen in Peking wir leider nicht abrufen. Wir sind alle enttäuscht, da wir große Ziele hatten und diese auch immer noch haben. Ich finde es nicht verwerflich sich hohe Ziele zu stecken und das auch offen zu kommunizieren. Warum auch nicht?
In den letzten Jahren hat sich das deutsche Eishockey enorm verbessert. Wir haben uns immer wieder gesteigert, haben Weltklasse-Spieler in der besten Liga der Welt und in allen anderen Ligen. Die Erwartungshaltung war hoch. Bei den Medien, bei den Fans und natürlich bei uns Spielern selbst. Wir wissen, dass wir uns nicht mehr verstecken müssen. Aber bei diesem Eishockey Turnier hat es einfach nicht geklappt, unseren Ansprüchen gerecht zu werden.
Das kann meiner Meinung nach passieren passieren. Scheitern gehört zum Leben dazu. Nicht nur bei uns, auch bei jedem anderen in seinem Beruf. Aber es macht mich sehr traurig, wenn man unser Team so verbal demütigt. In den sozialen Medien wurde die Mannschaft und sogar einzelne Spieler mit Worten angegriffen, die einfach unter die Gürtellinie gehen. Das hat kein Mensch verdient. Kritik ja, aber bitte konstruktiv und respektvoll.
Ich verstehe jeden, der das sauer ist. Das sind wir auch. Aber man kann seine Enttäuschung auch fair ausdrücken. Der respektvolle Umgang zeichnet unseren Sport doch aus! Am Ende kommt es doch nur darauf an, dass wir ein Land sind, das zusammen stehen muss – und das auch in schwierigen Zeiten. Also lasst das Geschehen aufarbeiten, die richtigen Schlüsse daraus ziehen und positiv in die Zukunft schauen.
Erfolge mit der deutschen Eishockeynationalmannschaft bedeuten mir persönlich viel. Dieser Erfolg ist bei Olympia leider ausgeblieben und wir sind unseren eigenen Ansprüchen und den Erwartungen der Öffentlichkeit nicht gerecht geworden. Das ist für mich, das Team und unseren Sport schade. Aber wir müssen mit neuer Energie bei den kommenden Turnieren neu angreifen. Dass wir gutes und erfolgreiches Eishockey spielen können, das haben wir in den letzten Jahren gezeigt! Kritik hilft auf diesem Weg weiter, aber sie sollte konstruktiv sein und keinen Spieler und keine Mannschaft beleidigen.